Dienstfreie Tage, Überzeit werden gerne gewährt für:
  • Prüfungen, Ausbildung (man kann sich ja auch als Soldat "nebenbei" weiterbilden. Gute Möglichkeit für Studenten, Abendschüler, WIFI-Besucher, Zertifikat-Hungrige etc.)
  • Reparatur am eigenen Auto (Wie komme ich sonst in die Kaserne?)
  • Mithilfe in (Familien-)Betrieben
  • Mithilfe in einer Landwirtschaft (Ernteurlaub bis zu 14 Tagen!)
  • Begräbnisse, Krankenbesuche
  • Gerichtstermine
  • Zahnarzttermine (diese Arztwahl steht den Grundwehrdienern meist frei)
  • Bankwege, Versicherungswege
  • Pflegefälle in der Familie (gute Gründe nennen, warum dies niemand anderer machen kann, Hausarztbestätigung!)
  • Nebenjobs zum "Dazuverdienen"
  • (Sportliche) Vereinsmitgliedschaften oder Gemeinnütziges
  • Behördenwege (Meldezettel, Gewerbescheine, Reisepaß, Anträge etc.)

Generell genehmigt dies der Kompaniekommandant beim täglich stattfindenden Rapport, zudem man sich zumeist anmelden muß. Wichtig dabei ist immer ein selbstbewußtes und hartnäckiges Auftreten!!! Gute Argumente überlegen auf dumme Fragen (Warum dieser Tag? Kann dies niemand anderer machen? Kann das nicht nach Dienst erledigt werden? Wie weit, wie lange müssen Sie dorthin fahren? Warum glauben Sie ständig frei haben zu können?). Je schlüssiger die Argumentation, desto eher bekommt man auch frei. Nur nicht enttäuschen lassen von Fehlschlägen!

Sgt. Leitner´s Kommentare & Ergänzungen:

Für einen oder einen halben Tag dienstfrei kann man sich einfach selbst
einen eingeschriebenen RSB Brief schicken und mit der Bestätigung vom Postler zum Rapport gehen. Prinzipiell bekommt man für Prüfungen welcher Art auch immer dienstfrei. Man sollte hier auf keinen Fall sparen. Ein Tag ist für eine Prüfung, auch wenn sie nur eine Stunde dauert, ist immer drin. Mit Argumenten wie Vorbereitungszeit und möglichen kurzfristigen Verschiebungen des Prüfungstermin des kann man IMMER einen dienstfreien Tag bewirken. Ich habe mich selbst von zwei Stunden bis zu einem ganzen Tag vorgetastet. Mutige können diesen Feldversuch natürlich weiter treiben. 

Prinzipiel soll man mit Rapportgängen nicht geizen. Laßt euch nur nicht von blöden Anreden wie (z.B.: A der Maier schon wieder beim Rapport... aber heute kriegt er nix) abhalten. euch stehen für alle wichtigen privaten und wirtschaftlichen  Tätigkeiten dienstfreie Tage zu. Es gibt hier keine Begrenzung. Es gilt nur die Regelung, daß der Kompaniekommandant nur eine Woche pro Dienstfreistellungsgrund freigeben kann. Um zwei Wochen für einen Grund frei zu bekommen muß man schon zum Bataillons/Regimentskommandanten gehen.

 Wenn der Kompaniekommandant sagt es ist nicht möglich, daß du noch mehr diestfrei bekommst, dann ist noch nicht alles verloren. Konfrontiere ihn damit daß es keine andere Möglichkeit für dich gibt. Wenn er nein sagt, dann antworte einfach mit:" Das geht leider von meiner Seite nicht". Das ganze geht so weit bis dir angeboten wird Abzurüsten und zu einem späteren Zeitpunkt wieder einzurücken. Diese Möglichkeit ist natürlich nicht zu empfehlen, aber man kann so tun als ob man darüber nachdenkt um die Dringlichkeit seines Anliegens zu unterstreichen.

 Allgemein ist es den Kompaniekommandanten völlig egal ob Du dienstfrei bekommst oder nicht. Es geht immer nur um die Macht des Kommandanten und um deine Unterwerfung ihm gegenüber. Je mehr  der Kommandant die Dienstfreistellung anfangs ablehnt und dich kritisiert, desto mehr wirst Du  ihm dankbar sein wenn du am Schluß eine kleine z.B. nur wenige Stunden dauernde Dienstfreistellung bekommst.

So denkt zumindest der Kommandant. Weiters geht es nicht nur um dich sondern auch um deine Kampfgenossen, welche durch deine Dienstfreistellung auch zu  Rapportgängen angeregt werden. Mitunter kann es durch sehr umfangreiche Dienstfreistellungen einer Person zu Aufruhr in der Kompanie kommen, da sich die anderen GWD's ungerecht behandelt vorkommen. Doch es gilt die Regel, daß durch die Dienstfreistellung einer Person die anderen nicht benachteiligt sind. Es braucht sich also keiner aufzuregen, wenn ein Kamerad besonders viel dienstfrei  bekommt und man selbst nicht. Der Grund dafür ist nicht der andere Kamerad sondern das eigene Auftreten beim Rapport.


Beliebte, aber wirklich nichts aussagende Meldungen, des Kommandanten beim Rapport sind:

(-) Sie sind 24 Stunden am Tag Soldat.
(-) Finden Sie das nicht eine Ungerechtigkeit Ihren Kameraden gegenüber, wenn ich ihnen dafür dienstfrei gebe.
(-) Ich mute meinen Grundwehrdienern nur genau so viele Stunden Arbeit zu, wie viele ich selbst bereit bin abzuleisten (allerdings zu unterschiedlichen Entlohnungen...)
(-) Sie haben sich für den Grundwehrdienst freiwillig gemeldet.

Die Grundregeln beim Heer:

1) Versuche zum Zivildienst auszuweichen.
2) Melde Dich nie freiwillig zu irgend welchen Tätigkeiten. Es gibt hier keine Rückvergütung für freiwilligen Diensten (zumeist).